Pflanzen oder Töpfe: Was ist wichtiger?

Wir dachten immer, wir lieben Pflanzen. Jetzt wissen wir: Künstler, Designer, Handwerker sind verrückt nach ihnen. Und Martina Schullian lässt sich von dieser Begeisterung anstecken. Egal wo sie hinkommt, wenn ihr etwas ins Auge sticht, was im Entferntesten als Vase, Übertopf, Blumendesign, Papagei oder Gartenfigur durchgehen kann, sammelt sie es ein und bringt es in die Gärtnerei. So gesehen arbeiten wir im Paradies.

Manche Lieferung ist hart ersehnt. Wenn die extravaganten, figurativen Riesentöpfe aus dem sizilianischen Caltagirone, der Keramikmetropole schlechthin, eintreffen, ist die Aufregung darüber in der ganzen Gärtnerei zu spüren. Dezenter, dafür von unschlagbarer Resistenz sind die handgemachten Terracotta-Vasen aus dem toskanischen Impruneta: Diese Töpfe halten strengste Winter aus, Sie müssen also auch vor großen Exemplaren nicht zurückschrecken. Dazwischen tummeln sich Behältnisse aus Plastik, Silikon, Fiberglas, Porzellan, Industrieton, so viele Materialien, wie sich eben in der modernen Welt finden und verarbeiten lassen. Minimalistisch, trendig, opulenter, am schrägsten.

Franz Schullian, Martinas Vater, war schon immer der Meinung, in dieser Gärtnerei stehen zu viele Töpfe und Vasen: „Wer soll die alle kaufen?“ Martina nimmt in Kauf, dass manche Töpfe einfach gut für die Atmosphäre sind: „Ich will mich hier wohlfühlen. Schließlich bin ich mehr in der Gärtnerei als zu Hause.“

Wir sagen: Was Sie auch suchen, Sie werden wahrscheinlich fündig werden. Unsere Riesengießkanne am Eingang ist hingegen wirklich unverkäuflich.